Pictures taken by

Christopher Kaeppeler

Beijing: Große Mauer untouristisch erlebt

11 Stunden im Nachtzug später und relativ gut erholt saßen wir schon wieder im Bus Richtung Gubeikou um dort auf die Große Mauer zu treffen. Peking selbst werden wir erst morgen, den 10. September, erkunden.

Direkt nach der Ankunft in Gubeikou machten sich auf den Bergspitzen auffällige Türme bemerkbar und bei genauerem Hinschauen die dazwischen liegende und endlos scheinende riesige Mauer. An dem Ort, wo wir auf die Mauer an sich stiegen, war sie allerdings kaum als solche zu erkennen. An manchen Stellen sind davon nur noch Reste in Form von Erdhügeln und Tonhaufen zu erkennen. Touristen gab es hier keine – außer uns. Ziel war es nun einige Kilometer auf der Mauer entlang zu wandern, um alles auf sich wirken zu lassen. Aus den Erdhügeln wurden schnell immer mehr uralte Steine und verfestigten sich bald zu einer massiven Mauerstruktur. An manchen Stellen war es dennoch notwendig die Mauer zu verlassen und sich parallel zu ihr durchs Unterholz zu schlagen.
Als wir unser Ziel, das winzige Bauerndorf Jinshanling, erreichten, hatten wir ca. 14 km und ca. 2000 Höhenmeter hinter uns gebracht. Am eindrucksvollsten ist hierbei die Tatsache, dass nach jedem Erreichen eines Wehrturmes ein neuer am Horizont erschien. Endlos. Das war nur ein Bruchteil von über 6000 Kilometern.

Am nächsten Morgen ging es nach einer stärkenden Nacht weiter und diesmal noch steiler. Oft mussten wir hier auf allen Vieren die ruinierte Mauer erklettern.

Innerhalb von zwei kurzen Busstunden fanden wir uns wieder im Hotel in Peking und erholen uns jetzt von den lohnenswerten Strapazen der letzten Tage.