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Christopher Kaeppeler

Erste Etappe Transsib und Baikalsee

Das richtige Gleis am Bahnhof in Ulaan Baatar zu finden war nicht schwierig – es gibt nur eins von welchem die Personenzüge fahren. Nach dem Einsteigen, Kofferverstauen und gemütlichen Einrichten fuhr der Zug auch schon direkt los. Eine chinesische Nudelsuppe zubereitet mit dem heißen Wasser aus dem waggoneigenen Samowar diente als Mittagessen. In den Regelzügen der Transsib ist Selbstversorgung eigentlich normal, denn die Gerichte aus dem Speisewagen sind sehr teuer und auch recht kleine Portionen. Dafür aber frisch zubereitet und nicht vorgefertigt und aufgewärmt wie bei der Deutschen Bahn.

Die erste Etappe mit der Transsibirischen Eisenbahn dauerte nur etwas mehr als 24 Stunden und war also nur ein Vorgeschmack auf die längere durchgehende Fahrt von Irkutsk nach Moskau, bei der wir immerhin 5185 km auf Gleisen zurücklegen werden.

Schon kurz nach der Abfahrt in Ulaan Baatar und damit auf dem Weg in den Norden veränderte sich die Landschaft die langsam am Fenster vorbeizog. Immer mehr Bäume, mehr Grün und gewohntere Natur überdeckten die karge mongolische Steppe. Es ist schön die Veränderungen so quasi im Zeitraffer zu beobachten.
Der Grenzübergang nach Russland verlief nach Plan, zog sich aber trotzdem über mehrere Stunden, da hier sehr penibel kontrolliert wird. Zunächst von mongolischer Seite und letztendlich auch von russischer Seite. Jedes einzelne Abteil wird durchsucht und überprüft ob sich nicht jemand versteckt. Die Toiletten bleiben somit auch einige Zeit geschlossen.

Am nächsten Tag wurden wir kurz nach dem Aufwachen und nach der Stadt Ulan‑Udė vom Baikalsee begrüßt. Ein riesiges Gewässer, das nicht umsonst auch oft Meer genannt wird. Er ist das größte Süßwasserreservoir der Welt und beinhaltet ungefähr ein Fünftel des globalen Süßwassers.

Die Stadt Irkutsk liegt circa 50 km vom See entfernt. Hier übernachten wir drei Nächte. Gestern fuhren wir entlang der alten Transsib‑Trasse am Ufer des Baikalsees mit einem speziell dafür eingerichteten Zug. Die Fahrt ging von morgens bis abends und endete in einer typisch russischen, feucht fröhlichen Reise. Nachts auf dem Weg ins Hotel hatte es immerhin ‑9 °C.

Am heutigen Freitag zeigte uns die Reiseleiterin Marina mit Fahrer Grigorij die 600.000‑Einwohner‑Stadt Irkutsk.

Morgen Nachmittag werden wir die zweite aber auch letzte Etappe mit der Bahn Richtung Moskau antreten. Hiervon werden wir dann erst aus Moskau berichten können, wo wir weitere zwei Nächte verbringen werden, um die Stadt ein wenig kennenzulernen.